Castillo Morales

Das Castillo Morales Konzept ist ein umfassendes, neurophysiologisch orientiertes Therapiekonzept für Kinder und Erwachsene mit kommunikativen, sensomotorischen und orofazialen (Mundmotorik betreffenden) Störungen.

Philosophie

Rudolpho Castillo Morales beschäftigte sich intensiv mit der Anthropologie Lateinamerikas und ließ diese Erfahrungen mit der Lebensweise der Ureinwohner grundlegend in sein Therapiekonzept mit einfließen.

So basiert die Behandlung auf dem Respekt vor dem Gegenüber, dem Zutrauen in die Fähigkeiten des Anderen und im Unterstützen seiner Stärken.

Sie berücksichtigt schwerpunktmäßig die Bedürfnisse des Alltags.

Ein enges Zusammenarbeiten mit den Eltern bzw. Bezugspersonen ist sowohl bei der Diagnostik als auch in der Therapie von grundlegender Bedeutung.


Das Konzept

Das Konzept beinhaltet:

  • die Förderung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten (Neuromotorische Entwicklungstherapie)
  • einen orofazialen Behandlungsschwerpunkt (Orofaziale Regulationstherapie)

Ziele der Behandlung

  • Erweiterung der nonverbalen und verbalen Kommunikationsmöglichkeiten
  • Wahrnehmungsentwicklung (z. B. Spüren, Sehen, Hören)
  • Verbesserung der aktiven Aufrichtung und Bewegung
  • Aktivierung und Regulierung der orofazialen Funktionen (Saugen, Schlucken, Speichelkontrolle, Kauen, Mimik, Artikulation)
  • Förderung der Eigeninitiative und Selbständigkeit (z. B. bei Kommunikation, Essen, Trinken, Fortbewegung)
  • Unterstützung der elterlichen Kompetenzen
  • Vermeiden sekundärer Pathologie (Folgeerkrankungen)

Wer wird behandelt?

Frühgeborene, Säuglinge, Kinder und Erwachsene mit:

  • Muskelhypotonie, z. B. bei Down-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom oder anderen Syndromen
  • Orofazialen Störungen, z. B. bei neurologischen Erkrankungen, Fazialisparesen (Gesichtslähmungen), Moebius-Syndrom, Pierre-Robin-Sequenz oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
  • Zentralmotorischen Störungen und Mehrfachbehinderung, z. B. bei Cerebralparese oder Z. n. Schädelhirntrauma
  • Peripheren Paresen, z. B. Plexusparesen oder Myelomeningozelen
  • Neuromuskuläre Erkrankungen